TRENDSETTER UND TRENDSCOUTS

DIE ETWAS ANDERE DEFINITION

Traumberuf Trendscout – ist das nur eine hübsche Alliteration oder tatsächlich Realität? Landläufig stellt man sich unter einem Trendscout jemanden vor, der (zumindest in den Vor- und Nach-Corona-Zeiten) ständig in den hippsten Bars der Stadt abhängt, die neuesten Cocktailkreationen schlürft und sich beim Sehen-und-Gesehen-Werden der In-Crowd für das Erkennen der Fashionströmungen von morgen inspirieren lässt. Und wenn er dann ins „Office“ geht, muss er nur die Social Media Bereiche nach den neuesten Kreationen von Virgil Abloh oder Christian Louboutin scannen – und schon hat er seine Trends gefunden. Was für ein Leben – Traumberuf indeed!

Echt jetzt?

Vielleicht sollten wir uns zunächst den Begriff näher anschauen. Einen „Trend“ definiert der Duden als eine „über einen gewissen Zeitraum bereits zu beobachtende, statistisch erfassbare Entwicklung(stendenz).“ Und woher stammt in Deutschland der Begriff „Scout“ – also Kundschafter, Pfadfinder, Späher? Wohl von Karl May, der im Land das Bild des Wilden Westens wie kein anderer geprägt und das Wort mit Erzählungen wie „Winnetou und der Scout“ hier eingeführt hat. Damit war May selbst aber wohl eher ein Trendsetter als ein Trendscout. Das wäre also ein Thema für einen anderen Blogeintrag. Wobei… Folgt der Trendscout nicht immer dem Trendsetter?

INSTYLE Productions München
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DEM TRENDSETTER AUF DER SPUR

Aber wo findet der Trendscout seinen Trendsetter? Stets im Berghain und der Panorama Bar? Und wie schaut dieser Trendsetter aus? Ist es immer der 25-jährige gesichtsbehaarte Hipster mit den neuesten abseitigen Modeideen von Strumpfhosen bis zum Monokel? Und muss ein Trendscout voraussagen, dass – of all persons! – Taylor Swift das kontemplative Kuschelfolk-Album des Corona-Sommers 2020 veröffentlicht, gelobt von den Kritikern und geliebt von den Fans, die sich im Swift Shop dazu gleich den passenden Cardigan bestellen?

Zu den ersten beiden Fragen lautet die Antwort klipp und klar: „Kommt darauf an!“ Junge Hipster im Berghain sind nämlich nur dann interessant, wenn auch der Auftraggeber des Trendscouts eine adäquate Zielgruppe anpeilt. Vielleicht produziert das besagte Unternehmen aber Produkte für junggebliebene 70-Jährige – dann muss sich der Trendscout an anderen, seniorenaffineren Orten wie Cafés oder Opernhäusern umschauen und folgt in den sozialen Medien lieber Granfluencern wie „Berlins coolstem Opa“ @g.krabbenhoft oder „Hypebeast“ @jaadiee.

Und zur dritten Frage: Nein, der Trendscout muss Taylor Swifts punktgenaue Landung auf Platz eins der US-Charts mit „folklore“ nicht vorhersehen. Was er aber früh erkennen muss, ist der allgemeine Trend zu kontemplativen Kuschelfolk-Alben in diesem Jahr, geschuldet dem Rückzug der Musiker und Fans ins Private während des Lockdowns. Und er muss mithilfe anderer Quellen nachprüfen, ob Cardigans dank Taylor wohl zum neuen Herbsthit in der Damenmode werden.

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DIE AUFGABEN EINES TRENDSCOUTS

Schließlich ist Trendspotting nichts anderes als das gezielte Aufspüren von sich entwickelnden Trends in allen Bereichen des Lebens. Durch Zielgruppenbeobachtung muss der Scout einen Trend bereits erkennen, wenn er geboren wird. Ziel seiner Arbeit muss es sein, die optimale Vermarktung eines neuen Produkts zu gewährleisten. Hier hilft die genaue Beobachtung und Analyse von Bedürfnissen der Kunden. Daher muss der Trendscout immer bereit sein, über den Tellerrand zu gucken – klar darf er einerseits den einschlägigen Influencerinnen folgen, aber eigentlich ist seine Aufgabe, die Early Adopters und Lead Users von morgen ausfindig zu machen, und das stets zielgruppengerecht. Er muss Änderungen früh wahrnehmen, Meinungsbilder erspüren und neue Denkweisen erkennen.

Und damit fängt die richtige Arbeit des Trendscouts erst an! Diese Erfahrungen gilt es nun nämlich in Marktforschung einzubetten. Erst daraus folgt eine Konzeptentwicklung zu dem erkannten Trend. Um eine optimale Unternehmensberatung zu gewährleisten, sind hier kreative Entwicklung und Konzeption gefragt: Kann das beauftragende Unternehmen in seiner Kommunikation mit den Kunden beispielsweise von digitalen Events profitieren? Ist für die Umsetzung des Konzepts Art Buying nötig, also die Auswahl, Buchung und Vertragsabwicklung von Künstlern, Fotografen oder Designern? Wurde die Markenpositionierung des Unternehmens berücksichtigt? Welche digitalen Strategien empfiehlt der Trendscout seinen Clients nach dem Motto „Think digital“? Am Ende steht eine aufwendige Präsentation mit Texten und Bildern sowie Produkt- und Vermarktungsvorschlägen, die auf das Unternehmensprofil zugeschnitten ist.

Fazit: Trendscout ist ein Traumberuf – wenn man gut beobachten kann, detailversessen ist, Ausdauer hat und seine Erkenntnisse empirisch so untermauert, dass man keinem „False Friend“ zum Opfer fällt. Denn eines darf der Trendscout nie vergessen: Wir bewegen uns in einer schnelllebigen Welt, in der Individualität King ist. Seine große Aufgabe liegt darin, den flüchtigen Hype Einzelner vom ausdauernden Trend zu unterscheiden, der die Massen bewegt. Sonst wird der In- schnell zum Outfluencer – und damit der Traumberuf Trendscout zum Albtraum. Denn wie sagt der berühmt-berüchtigte Wildwest-Kauz Sam Hawkens in Karl Mays „Schatz im Silbersee“: „Ich irre mich nie. Wenn ich mich nicht irre, hihi!“

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FAZIT

Trendscout ist ein Traumberuf – wenn man gut beobachten kann, detailversessen ist, Ausdauer hat und seine Erkenntnisse empirisch so untermauert, dass man keinem „False Friend“ zum Opfer fällt. Denn eines darf der Trendscout nie vergessen: Wir bewegen uns in einer schnelllebigen Welt, in der Individualität King ist. Seine große Aufgabe liegt darin, den flüchtigen Hype Einzelner vom ausdauernden Trend zu unterscheiden, der die Massen bewegt. Sonst wird der In- schnell zum Outfluencer – und damit der Traumberuf Trendscout zum Albtraum. Denn wie sagt der berühmt-berüchtigte Wildwest-Kauz Sam Hawkens in Karl Mays „Schatz im Silbersee“: „Ich irre mich nie. Wenn ich mich nicht irre, hihi!“

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